Sprachlust umfasst für mich alles: Schreiben, Lesen, Reden, Zuhören, die Freude an gesprochener, geschriebener, gesungener Sprache.
Sprachlust, das ist die Freude an Geschichten und Geselligkeit. Sprachlust ist Denklust!
Sprachlust kann man in vielen Formen ausleben: Ich tue es in Büchern - etwa über die Brüder Humboldt, Fürst Pückler oder, zuletzt, Rahel Varnhagen -, in Lesungen, Hörbüchern, Moderationen, literarischen Reisen, Stadtspaziergängen, Artikeln, Schreibseminaren und dem Podcast "Humboldt & Co".
Sprachlust heißt für mich auch, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen - in Salons oder im Tagesspiegel-Projekt mit Exiljournalisten #jetztschreibenwir.
Ich lade Sie und euch ein, die Sprachlust mit mir zu teilen!
"Umso erfreulicher, wie charmant und unterhaltsam es Dorothee Nolte gelungen ist, diese Frau zu ehren – nicht in Form einer Biografie, sondern in locker aneinandergereihten Episoden, die anekdotisch über ihr Leben plaudern. (...) Von diesem umtriebigen Leben in schweren Zeiten auf so leichte Weise zu erfahren, ist ein würdiges Geschenk für die Jubilarin. Eine ideale Lektüre, um erste Bekanntschaft mit dieser wichtigen Frau zu schließen. Zugleich zeigt das Buch, welche Hürden Frauen überwinden mussten, wenn sie denn überhaupt als selbstdenkende Wesen wahrgenommen werden wollten." (Dierk Wolters in der Frankfurter Neuen Presse, 27. Mai 2021)
»Am Ende wird man feststellen, dass der kleine Band nicht nur vergnüglich zu lesen war, sondern die Lektüre den Leser gebildet hat, ohne ihn zu belehren.« Jüdische Rundschau, 16.05.2021
Zum 250. Geburtstag von Rahel Levin Varnhagen ist mein "Lebensbild einer Salonière" erschienen. Hier ein Auszug aus der Verlagsvorschau:
"Rahel war eine berühmte, höchst intelligente Frau, Schriftstellerin und Gesellschaftsdame, die gleichberechtigt mit den großen Geistern ihrer Epoche verkehrte. Ihr literarischer Salon war ein Zentrum der gelehrten und künstlerischen Kommunikation ihrer Zeit. »Mit welcher Freiheit und Grazie wusste sie um sich her anzuregen, zu erhellen, zu erwärmen!«, schwärmte einer der Gäste ihres Salons. Von den Aufklärern übernahm Rahel die Auffassung: »Auf das Selbstdenken kommt es an!« Gegen die Vorurteile der Standesgesellschaft gegenüber den Juden half das nicht, diesen Zwiespalt spürte Rahel zeitlebens, fühlte sich fremd und benachteiligt wegen ihrer Herkunft. Diese Erfahrung führte sie zu dem Schluss: »Es ist besser, nur eine Anekdote zu sein als ein Mensch mit Eigenschaften.« In der geistvollen Atmosphäre ihres Salons, in der auch das neue, romantische Lebensgefühl Raum griff, schien der Zwiespalt überwindbar. Zu den Gästen gehörten die Humboldt-Brüder, die Dichter Tieck, Jean Paul, Börne, der junge Heine, die Familie Mendelssohn Bartholdy, Fürst Pückler. Ihre Freundschaften waren zahlreich, während ihre Liebesbeziehungen scheiterten. Ein Graf machte sich davon, weil die Verbindung mit einem »Judenmädchen ohne Mitgift« nicht opportun war, ein anderer war rasend eifersüchtig auf die vielen Salongäste. Im Alter von 43 Jahren heiratete Rahel den Diplomaten und Publizisten Karl August Varnhagen von Ense; sie sei »völlig frei und wahrhaftig« bei ihm, schrieb sie, die durchaus kritisch notiert hatte, »dass die Frauen ganz von des Mannes Stand geprägt« waren, kaum als »Menschen mit Geist« betrachtet wurden und die Ehe als höchsten menschlichen Zustand ansehen sollten. Die Lektüre des französischen Frühsozialisten Saint-Simon weitete ihren Blick, der sich nicht mehr auf die eigene Befreiung, sondern Gleichheit und Rechte ohne Berücksichtigung der Herkunft richtete. Sie schrieb Tagebücher, Aphorismen und Briefe, die Einblick geben ins Leben einer emanzipierten Jüdin – und Quellen sind für die faszinierenden biographischen Bilder, die Dorothee Nolte entwirft."
Dorothee Nolte, Rahel Varnhagen
Ich liebe unendlich Gesellschaft
Rahel Varnhagen: Lebensbild einer Salonière
128 Seiten,
mit Lesebändchen
erscheint 21. April 2021
Buch 12,– €
ISBN 978-3-359-03003-4